Die bekleidete volkstümliche Krippe vereinigt die Hauptkennzeichen des barocken Stils in sich und insbesondere den Hang zur Übersteigerung und zu kühner Bildhaftigkeit unter Ausschöpfung aller darstellerischen und szenischen Möglichkeiten.
So gesellen sich zu den aus dem Stamm geschnittenen vollplastischen Statuetten untergliederte Figuren. In dieser Krippe ist ihr Rumpf dem Sinn für Ästhetik zuliebe in einem mit den Händen geschnitzt, während die übrigen Einzelteile zum Nachahmen der Stellungen des menschlichen Körpers gegliedert sind. Aus der Fülle der Beispiele seien hier der alte Mann und der Bub mit der Flöte genannt. Gelassen nähert sich der erstere dem Jesukind und spricht dabei dem scheuen Knaben gut zu, auf dass er sich der Krippe nähere. Untergliederte Figuren wie diese lassen sich in jeder erdenklichen Haltung aufstellen; sie ermöglichen damit den Wandel der Szene je nach Stimmung.
Eine Krippe die originalen Kunstwert besitzt und deren Einzigartigkeit noch vom schmückenden Beiwerk betont wird: Prunk und Pomp für die Roben der drei Weisen aus dem Morgenland, schlichte Arbeitskleidung für das einfache Volk.