Im Mittelpunkt der komplexen und vielschichtigen Komposition stehen
traditionsgemäß die vor dem Jesukind kniend betende Jungfrau
und der heilige Joseph, leicht gebeugt und mit einer Laterne in der rechten
Hand.
Und genau dieser kleine Gegenstand stellt die Neuheit und das Charakteristikum
des Werkes dar, da es als echte Lichtquelle die zentrale Gruppe in Helligkeit
taucht.
Die Rolle der Hauptfiguren wird vom reflektierten Lichtschein betont,
während
die Nebenfiguren vom Zusammenspiel von Licht und Schatten und von der graduellen
Farbabstufung profitieren.
Das Ergebnis ist eine Szene, die Staunen erweckt, und dabei überaus wirklichtkeitsnah
bleibt.
Die hier beschriebene Version mit dem Jesukind in der Krippe hat ihr Pendant in der Variante mit den Heiligen Drei Königen, gruppiert um die Muttergottes mit ihrem im Rocksaum eingehülltes Kind auf dem Schoß.
Die Kleider, einfach im Schnitt, kunstvoll in Falten gelegt, in zarten und exquisiten Farben tragen entscheidend zur Plastizität der kleinen Skulpturen bei; ihre Würde wird sowohl in den Bewegungen als auch in ihren Stellungen gewahrt.
Die freundlichen und frohmütigen Antlitze und die unaufdringlichen und schlichten Gesten rühren das Gemüt und das Nachdenken über das freudige Ereignis an, dessen Darstellung nichts Märchenhaftes in sich hat, sondern vielmehr auf Ausgeglichenheit und Beschaulichkeit einen besonderen Akzent legt.