Zu den Meistern unter den Krippenkünstlern zählt Rupert Reindl. Es gibt unzählige Krippenfiguren von seiner Hand, die zwar seine Hand untrüglich künden, aber nicht ein „Markenzeichen“ tragen.
Rupert Reindl kam am 25.März 1908 als jüngstes von vier Geschwistern in Patsch zur Welt.
Sein Vater, der „Daniglerbauer“, war auch Tischler und Mesner. Noch nicht vierjährig, erwischte Rupert Reindl einen „Taschenfeitl“, und mit wenig Schneide, aber viel Eifer und Begeisterung versuchte er, aus Rinden und Zirbenholzstücken die ersten Schafe und Figuren zu schnitzen.
Nach Abschluss der Volksschule kam Rupert Reindl zu einen der bedeutendsten Krippenschnitzer in die Lehre, zu Romed Speckbacher in Thaur. Nebenher besuchte er als Gastschüler für Zeichnen und Modellieren bei Prof. Hofer die „Staatsgewerbeschule“ in Innsbruck. Fast 20 Jahre lang, bis zu seiner Einberufung zum Militär im Jahre 1941, blieb Rupert Reindl der Werkstätte Speckbacher treu. Nur ein Jahr Praxis in Nürnberg unterbrach diese Tätigkeit. Wohl tausende Krippenfiguren von Ruperts Hand verließen die Speckbacherische Werkstatt.
Nach dem Krieg begann Rupert unter bescheidensten Verhältnissen im Dachboden des Stettnerhofes in Igls bei Innsbruck. Später schaffte er im Eigenheim, von morgens bis abends an der Hobelbank. Krippen, Madonnen und alle Arten von Schnitzereien gingen von hier in die Welt. Von Rupert Reindl stammt die anlässlich des Weltkrippenkongresses in Innsbruck erstmals gezeigte Altstadtkrippe und die Krippe in der Pradler Kirche.
Am 8.September 1990 ist der Krippenkünstler im Alter von 82 Jahren in Igls verschieden, sein Lebenswerk stellt einen besonderen Markstein in der gesamten Krippenkunst dar.
Eine der von ihm bekanntesten geschnitzten Krippen finden Sie hier abgebildet.